20.05.22

Besuch von einer ehemaligen Champions-League-Siegerin in unserer Torwartschule

Alles begann mit einer E-Mail-Nachricht. Darin stand der Wunsch, unsere Torwartschule näher kennen zu lernen, um sich bei uns als Torwarttrainerin zu bewerben.


Um so überraschter war ich, als ich den Namen des Absenders laß. Denn die meisten Anfragen nach Mitarbeit bekam ich sonst aus Norddeutschland. Hinzu kam, dass sich hier jemand mit einer einzigartigen Fußball-Karriere bewarb. Denn Anke Preuß ist nicht nur eine ehemalige U-16 und U 20 Nationaltorhüterin, sondern auch seit 2015 eine ehemalige Championsleague-Siegerin!



Ich lud sie zu mir nach Hause ein. Doch anders als bei den männlichen Stars aus der Bundesliga, kam Anke nicht mit einem Ferrari oder Porsche, sondern mit dem Bus von Meppen nach Twist. Sie meinte aber bald mit dem Auto ihres Bruders fahren zu können, weil der es dann nicht brauche.



Wir plauderten über ihre sportliche Entwicklung und natürlich auch über die Idee und die Entwicklung eines modernen Trainings in unserer Torwartschule. Das sei für sich wichtig, meinte sie: „wenn du an einen old-age-Torwarttrainer gerätst, dann hast du die Arschkarte. Da kannst du dich nicht weiterentwickeln“!



Wie wichtig gerade die Chemie ist, um als Torwart das nötige Vertrauen in der Mannschaft zu spüren, erläuterte sie damit, dass sie beim SV Meppen viele nette Mädels im Team kennen gelernt habe und gerne beim Wiederaufstieg mithelfen wolle. Ihr sei es nach den vielen Jahren im Ausland nunmehr auch möglich mal einen kurzen Trip zu den Eltern in Lintorf (bei Ratingen) zu machen.



Wir verabredeten uns für einen Besuch unseres Stützpunktes in Gehlenberg (Kreis Cloppenburg). Ich hätte zwar die Zeit gehabt, Anke mit meinem Auto nach Meppen zurück zu bringen, aber sie bestand darauf wieder mit dem Bus zurück zu fahren.



Ihre nette, bescheidene Art imponierte mir sehr. Hatte ich doch auch männliche Profis kennengelernt, die einen ganz anderen Eindruck hinterließen.



In der Folge verletzte sich Anke leider schwer bei einem Punktspiel für den SV Meppen. So dauerte es lange, bis sie überhaupt wieder ans Fußballspielen denken konnte. Ich drücke ihr die Daumen dafür, dass ihre aktive Karriere als Keeperin noch ein paar Jahre dauert. Danach wird sie sicher auch eine tolle Torwarttrainerin werden. Da bin ich mir sicher!