Den Ball begreifen lernen

Gerade im Nachwuchsbereich wird das Torwarttraining häufig vernachlässigt. Dabei ist der Torwart ein wichtiger Schlüsselspieler in der Mannschaft, der Spiele entscheiden kann.

“Den Ball begreifen lernen” heißt lernen und verstehen und selbstständige Entscheidung aller wichtiger Torwartaufgaben.

Besonders wichtig dabei ist schon ein guter Start zum Erlernen der Torwartaufgaben, bei dem der Spaß an erster Stelle steht. In einem abwechslungsreichen, altersgerechten Training kann der junge Keeper systematisch alle Aufgaben kennenlernen. In für ihn geeigneten kleinen Gruppen kann er individuell gefördert werden. Dabei helfen ihm seine Trainingskameraden, indem sie sich gegenseitig pushen.

Wenn der Spaß an den Torwartaufgaben wächst, dann kann der Spaß an der eigenen Leistung entstehen und der Wunsch durch erfahrene Torwarttrainer über sich hinauszuwachsen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Unsere Torwarttrainer

Unser stetig wachsendes Team an Torwarttrainern überzeugt sowohl mit viel Wissen und Erfahrung als auch mit Neugier und der Freude daran, anderen ihr Wissen weiterzugeben.
Günter Kathmann

Günter Kathmann

Yannik Kathmann

Yannik Kathmann

Maik Hermsen

Saskia Gosen

Frank Lammers

Frank Lammers

Lars Wessels

Lars Wessels

Tom-Lukas Bünting

Anna Hermanns

Unsere Anfänge

Interview von Thomas Doornbos, 1. Vorsitzender TSV Concordia Schöningsdorf mit Günter Kathmann, Leiter der Torwartschule Emsland
Thomas:

Mittlerweile hat sich die Torwartschule Emsland zu einem Nachwuchs-Kompetenzzentrum für junge Torleute entwickelt. Denn bei euch werden mittlerweile fast 30 männliche und weibliche Keeper aus den Kreisen Emsland, Grafschaft Bentheim, Cloppenburg und Leer von 6 Torwarttrainern mit eigenen Erfahrungen von der Bezirksliga bis zur Bundesliga trainiert.

Wie bist du auf die Idee gekommen eine Torwartschule zu gründen?

Günter:

Zunächst einmal kann ich sagen, dass wir selbst nicht mit dieser großen Nachfrage und den großartigen Erfolgen gerechnet hätten.

Als Vereins- und Auswahltrainer habe ich einerseits gemerkt, dass das Nachwuchs-Torwarttraining häufig vernachlässigt wurde, weil keine Zeit oder kein geeignetes Personal dafür zur Verfügung stand. Andererseits lohnt sich diese Arbeit besonders, weil sich diese Nachwuchs-Keeper damit sehr gut für höhere Aufgaben empfehlen können. Denn weil die Talente nicht auf den Bäumen wachsen, brauchen sie in der Jugend eine gute Ausbildung.

Thomas:

Was sind die größten Unterschiede zwischen der Torwartschule Emsland, den Fußballschulen, den Auswahlen und den Jugendleistungszentren?

Günter:

Wir verstehen uns als Ergänzung zu den Auswahlen und den Jugendleistungszentren. Dort sollen die Nr. 1 und die Nr. 2 ausgebildet werden, aber die Nr. 3 – 10 haben auch einen Anspruch auf eine gute Ausbildung, damit sie eines Tages eine breitere Konkurrenz auf diese wichtige Schlüsselposition bilden können. Der größte Unterschied zu den Fußballschulen besteht darin, dass wir eine systematische Ausbildung ermöglichen, während die Fußballcamps ihr Angebot auf einige Tage im Jahr beschränken. Es gibt nur ca. 1 Dutzend Torwartschulen in Deutschland, die ähnlich arbeiten wie wir, woraus sich u.a. das große Verbreitungsgebiet erklärt. Aber würde es den Torwartschulen bei uns nicht gefallen, dann wäre die Nachfrage nicht so groß!

Thomas:

Wie kam der Kontakt zu unserem Verein zustande?

Günter:

Dieter Wessels (3. Vorsitzender), mit dem ich bereits die FSG Damenmannschaft in der Oberliga Niedersachsen und die JSG B-Junioren in der Bezirksliga trainiert hatte, rief mich eines Tages an. Er fragte mich, ob ich die Keeper der 1. Seniorenmannschaft bei der HFS trainieren könnte? Gleichzeitig sagte er mir, dass es dort ideale Trainingsmöglichkeiten für meine Torwartschule gäbe.

Thomas:

Wie ging es dann los?

Günter:

Ich sandte eine Einladung an die Vereinsvorsitzenden und Jugendleiter aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim.

Thomas:

Wie war die Reaktion?

Günter:

Die Reaktion war gleich Null. Niemand konnte damit etwas anfangen. Eigentlich hatte ich es auch gar nicht anders erwartet, denn wenn es ein ausreichend großes Angebot für das Training der Nachwuchs-Keeper gegeben hätte, dann bräuchte man uns als Torwartschule gar nicht.

Thomas:

Was hast du dann gemacht?

Günter:

Wir haben Flyer mit einer Einladung zum kostenlosen Probetraining an den Sportanlagen angebracht.

Thomas:

Was geschah danach?

Günter:

Ich erhielt Anrufe von interessierten Kindern und deren Eltern/Trainer. An manchen Tagen stand das Telefon gar nicht still, weshalb meine Tochter eine kleine Homepage: www.torwartschule-emsland.de erstellt hat, in der die meisten Fragen beantwortet werden und man sich fürs Probetraining anmelden kann.

Thomas:

Was passiert beim Probetraining und wie erfolgt die Aufnahme in die Torwartschule?

Günter:

Es wurde getestet, ob ausreichend Spaß an den Torwartaufgaben vorhanden ist, damit Trainerimpulse umgesetzt werden können. Bei positivem Ergebnis haben wir mit den Eltern und Keepern ein individuelles Lerntempo vereinbart. Bei jüngeren Keepern starten wir meist mit 2 x pro Monat, während ab der D-Jugend durchaus 1 x wöchentlich trainiert werden kann. Nach Abwicklung aller Formalitäten bekam jeder Torwartschüler eine Schultüte, die eine symbolische Bedeutung für die offizielle Aufnahme in der Torwartschule trägt.

Thomas:

Was unterscheidet das Training in der Torwartschule vom Jugendtorwarttraining?

Günter:

Zunächst einmal ist unsere Ausbildung sehr viel breiter angelegt. Die Torwartschüler profitieren von den jeweiligen Stärken unserer 6 Torwarttrainer und erhalten dabei eine umfangreiche technische und taktische Ausbildung. In der Praxis soll nach 6-monatiger Ausbildung bei uns auch ein Laie den Unterschied im Leistungspotenzial erkennen können. Unsere Nachwuchs-Keeper sollen die Torwartaufgaben in einer angstfreien und vertrauensvollen Umgebung mit Spaß kennenlernen, damit der Spaß an der eigenen Leistung wachsen kann.

Thomas:

Wie bildet ihr euch als Torwarttrainer weiter?

Günter:

Unsere Torwarttrainer nehmen an Fortbildungsseminaren in Kaiserau und Duisburg-Wedau teil, wo sie von Profi-Trainern auf den neuesten Stand gebracht werden.

Thomas:

Wann sollte ein Talent in einen größeren Verein wechseln?

Günter:

Das ist eine individuelle und schwierige Entscheidung, in der die Eltern Verantwortung übernehmen müssen. Wir beraten gern, verhalten uns jedoch neutral gegenüber den Vereinen. Man sollte diese Frage nicht unter Zeitdruck klären, sondern nach reiflicher Prüfung der Aussagen abwerbender Vereine die Vor- und Nachteile fürs eigene Kind abwägen. Denn stets ist hoher Aufwand damit verbunden, der sich lohnen soll. In den meisten Fällen ist der Heimatverein nach wie vor die richtige Adresse, solange eine seriöse Erfolgsprognose noch nicht möglich ist.

Natürlich freuen wir uns, wenn einige unserer Talente sich für höhere Aufgaben in der Auswahl oder für die Nachwuchsteams von Profivereinen empfehlen können. Wichtig ist aber auch, dass sie dorthin mit der richtigen Einstellung wechseln, damit sie diese außergewöhnlichen Erlebnisse bei Spielen gegen Nachwuchsteams großer deutscher und internationaler Vereine in angenehmer Erinnerung behalten und mit Freude so lange wie möglich dem Fußball treu bleiben.

Thomas:

Wie kann man sich bei euch zum kostenlosen Probetraining anmelden?

Günter:

Interessierte Eltern oder Trainer, die ihre/n Torhüter/Torhüterin gern zum kostenlosen Probetraining in der Torwartschule Emsland anmelden möchten, klicken bitte auf das Kontaktformular unserer Homepage oder senden eine E-Mail unter Angabe von Namen, Adresse, Geburtsdatum, Tel.-Nr., Verein an: twsch@yahoo.de.

Wer gern beim Torwarttag am 14.04.18 um 12:00 Uhr auf dem Sportgelände des TSV Concordia Schöninghsdorf teilnehmen möchte, der kann sich ebenfalls über die vorgenannten Kontaktmöglichkeiten anmelden. Für weitere Fragen bin unter der Tel.-Nr. 0173-8130044 zu erreichen.

Thomas:

Vielen Dank für das Interview!

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